
Unser Ziel
Ziel der Initiative „wERDschätzung“ ist es, das Bewusstsein der Mitarbeiter:innen der tirol kliniken für einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen zu stärken. Im Fokus stehen die Reduktion von Einwegverbrauch und die Verbesserung der Abfalltrennung durch die Vermeidung von Fehlwürfen. Ergänzend zur Sortieranalyse liefert eine begleitende Umfrage Einblicke in Wissenslücken und Routinen der Mitarbeiter:innen – auf dieser Basis entsteht eine zielgerichtete, motivierende Kampagne für mehr Nachhaltigkeit im Klinikalltag.
01
Sortieranalyse

Im Rahmen der Initiative „wERDschätzung“ wurde eine Sortieranalyse des gelben Sacks durchgeführt, um häufige Fehlwürfe und deren Ursachen zu identifizieren. Dabei wurden die enthaltenen Abfälle systematisch nach Materialgruppen sortiert und ausgewertet.
Materialgruppen:
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Gelber Sack
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Medizinischer Abfall
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Restmüll
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Papiermüll
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Kartonage
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Druck
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Datenschutz
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Biomüll
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Metall
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Glas
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Gefährliche Abfälle
Ziel war es, jene Gegenstände zu erkennen, die besonders häufig falsch entsorgt werden und somit eine Wiederverwertung verhindern.
Identifizierte Fehlwürfe:
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Handschuhe
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Spritzen
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Infusionsbeutel

02
Umfrage
Es wurde eine interaktive Umfrage unter den Mitarbeiter:innen der Tirol Kliniken durchgeführt. Dabei erhielten die Teilnehmenden Bilder von den sechs häufigsten Fehlwürfen und sollten diese der richtigen Abfallfraktion zuordnen. Bei fehlerhaften Zuordnungen wurde zusätzlich erfragt, warum das Produkt in der gewählten Kategorie entsorgt worden war. Die Umfrage sollte Wissenslücken und alltägliche Entscheidungsmuster sichtbar machen und lieferte wertvolle Hinweise für die Ausgestaltung der Sensibilisierungskampagne.
03
Interview
Zur Erhebung relevanter Erkenntnisse wurden mehrere Interviews mit der Zielgruppe durchgeführt. Hierfür wurde das medizinische Fachpersonal der Tirol Kliniken zu seinen Erfahrungen und Einschätzungen zum Thema Nachhaltigkeit im Klinikalltag befragt. Im Fokus stand dabei insbesondere die Frage, über welche Kommunikationskanäle die Mitarbeitenden künftig am besten erreicht werden können.


Ergebnisse der Sortieranalyse
Anteil der ausgewählten Fehlwürfe:
Handschuhe
0,685% Fehlwürfe im gelben Sack
Spritzen
0,49% Fehlwürfe im gelben Sack
Infusionsbeutel
9,415% Fehlwürfe im gelben Sack
❗️Bei der Interpretation der dargestellten Ergebnisse ist zu beachten, dass das Gewicht der Abfälle eine entscheidende Rolle spielt. Einige Produktgruppen – wie etwa nicht restentleerte Verpackungen oder Flüssigkeiten – weisen ein deutlich höheres Gewicht auf als leichtere medizinische Produkte wie Handschuhe, Spritzen oder Infusionsbeutel. Diese Gewichtsunterschiede können die prozentuale Verteilung der Fehlwürfe beeinflussen und sollten bei der Bewertung der Daten berücksichtigt werden.
Ergebnisse Umfrage
Anteil der Berufsgruppen:

medizinisches Personal (78% / absoluter Wert: 137)
Verwaltung (20% / absoluter Wert: 35)
Reinigungspersonal, Servicemitarbeiter:innen (2% / absoluter Wert: 4)
Hauptgrund für Fehlwürfe im Klinikalltag:

Fehlendes Wissen (91)
Bequemlichkeit (67)
Ungenaue oder unverständliche Beschriftung der Trennsysteme (35)
Zeitaufwand für überlegte Zuordnung zu hoch (29)
Schlechte Platzierung der Trennbehälter (28)
Sonstiges (14)
Überfüllung der Trennbehälter (10)
Gewünschte Kommunikationskanäle:

Webseite / Intranet (68)
Aushang / Plakate (60)
Schulungen (53)
Tagesordnungspunkt bei Stationsmeetings (35)
Newsletter / Email (34)
Persönlicher Austausch (30)
Informationsveranstaltungen (30)
Mitarbeitenden-Zeitschrift (14)
Informationsscreens (10)
Social Media (10)
Ergebnisse Interview
Stationsübergreifend zeigen sich Unsicherheiten bei der Mülltrennung sowie ein insgesamt geringes Nachhaltigkeitsbewusstsein im Klinikalltag. Als Hauptursachen wurden Desinteresse, Unachtsamkeit und eine geringe Toleranz gegenüber Veränderungen genannt. Um diesem Trend entgegenzuwirken und nachhaltiges Verhalten zu fördern, wurden konkrete Kommunikationsformate empfohlen: Plakate und Sticker - vor allem direkt an Abfallbehältern - sollen durch klare visuelle Hinweise Orientierung geben. Mikro-Schulungen mit externen Expert:innen können gezielt Wissen vermitteln und Praxisbezug schaffen. Ergänzend soll der interne Podcast der tirol kliniken eine niedrigschwellige Möglichkeit, nachhaltige Themen hörbar in den Alltag zu integrieren.

Sensibilisierungskampagne
"Initiative wERDschätzung - Sensibilisierung für den sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen"
Anhand der oben genannten Ergebnisse wird eine Sensibilisierungskampagne für Mitarbeiter:innen der Tirol Kliniken ausgearbeitet. Sie ist Teil der im April 2024 gestarteten Kampagne "Bin ich wesentlich?" der Tirol Kliniken, die das Bewusstsein der Mitarbeiter:innen für die Auswirkungen alltäglicher Gebrauchsgegenstände auf Mensch, Umwelt und Unternehmen schärfen soll. Die Kampagne soll zur Reflexion über die Herkunft, Produktion und Entsorgung dieser Gegenstände anregen und damit langfristig zu einer nachhaltigeren Ressourcennutzung beitragen⁵.
Erfolgreiche Nachhaltigkeitskampagnen im Gesundheitswesen müssen visuell ansprechend, emotional berührend, praxisnah und leicht in den Arbeitsalltag integrierbar sein. Nur so gelingt es, Mitarbeitende nachhaltig für umweltbewusstes Handeln zu gewinnen. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem Plakate und Aushänge direkt an den Abfallstationen, kurze Mikro-Schulungen, farblich gekennzeichnete Abfallbehälter und positive Vorbilder im Team besonders wirkungsvoll sind. Auch digitale Plattformen wie das Intranet können zur Information und Anbindung an bestehende Kampagnen genutzt werden. Die Einbindung von Pflege- und Reinigungspersonal ist dabei zentral, um Maßnahmen praxisnah und akzeptiert zu gestalten. Durch regelmäßige Evaluationen sowie die Thematisierung ökologischer Aspekte in Stationsbesprechungen kann die Kampagne weiterentwickelt werden. Einprägsame Slogansund Sticker an Abfallbehältern wirken zudem als dauerhafte Erinnerung im Arbeitsalltag.
Wichtig ist: Die Mitarbeitenden dürfen nicht nur mitgedacht, sondern müssen aktiv einbezogen werden.
Erste Ideen für Plakate und Sticker:




